In der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde auf dem Klausberg bei Gebesee auf 4,25 ha Fläche eine Siedlung angelegt und mit einem ausgedehnten Grabensystem befestigt. Sie bestand aus einer Hauptburg, einer großen nördlichen und einer kleineren südlichen Vorburg. Die Anlage wurde 1983 bei Begehungen von Gasleitungsgräben entdeckt, als ottonischer Königshof erkannt und 1985 -1993 systematisch ausgegraben. Die Befunden bestätigen das Bild einer königlichen Reisestation des 11. Jahrhunderts. Aus der urkundlichen Überlieferung geht hervor, dass es sich um einen Hof des Klosters Hersfeld handelt, auf dem für das Hauptkloster Textilien und Feinschmiedeerzeugnisse hergestellt wurden. Beide Gewerke sind archäologisch belegt, während landwirtschaftliche Geräte weitgehend fehlen. Es wird angenommen, dass ca. 50 bis 70 Handwerker und andere Hilfskräfte in der Siedlung tätig waren, die mit ihren Familien in den umliegenden, zum Kloster Hersfeld gehörenden Dörfern wohnten. Der hersfeldische Verwalter selbst dürfte auf der Hauptburg in einem der kleineren Gebäude gewohnt haben, wie ein kleiner Friedhof südlich der Kirche vermuten lässt. Nach dem Ende der Ausgrabungsarbeiten wurde die Fläche aufgeforstet; Es sind keine Reste der Befestigung und der Gebäude sichtbar.