Durch den Suhler Stadtwald führen von Suhl und Neundorf kommend zahlreiche Hohlwegesysteme in Richtung Steinsburg, dem höchsten Punkt der Umgebung. Die Hohlwege gehen sowohl westlich als auch östlich an der Steinsburg vorbei. Andere kreuzen sich nördlich der Erhebung, wechseln vom westlichen zum östlichen Wegestrang und umgekehrt. Dadurch entsteht ein H- bzw. X-förmiges Hohlwegesystem. Insgesamt können diese als Teil eines bedeutenden, nach Süden verlaufenden Fernhandelsweges angesehen werden. Hier zeichnet sich die mittelalterliche Verbindung nach Nürnberg im Gelände ab. Über die Anfänge dieses historischen Wegenetzes liegen keine genauen Erkenntnisse vor. Eine wesentliche Nutzungsphase dürfte in das 15. bis 17. Jahrhundert fallen. Für diese Zeit sind ein Aufblühen der Suhler Waffenfabrikation und intensive Handelsbeziehungen nach Süddeutschland belegt. Bestätigt wird diese Annahme durch den Jörg-Heime-Gedenkstein für einen erschlagenen Fuhrmann aus dem Jahre 1613/1674. Er befindet sich an einem nördlich der Steinsburg quer verlaufenden Hohlweg. Spätestens im 19. Jahrhundert hatten die Hohlwege ihre eigentliche Bedeutung verloren. Sie wurden aber noch als Transportwege zum Abbau von Basalt und Sandstein in diesem Gebiet genutzt. Die Trasse der Bundesautobahn A 73 durchschneidet das Hohlwegesystem annähernd in Ost-West-Richtung. In diesem Bereich wurden 2002 acht Grabungsschnitte angelegt, die wichtige Informationen zum Erhaltungszustand und Aufbau dieser Bodendenkmale erbracht haben. Dabei zeigte sich, dass diese Trassen durch die moderne forstwirtschaftliche Nutzung z. T. stark überprägt sind. Ein Hohlweg erbrachte ein hervorragend erhaltenes altes Wegebett. Eine genaue Datierung der Wege war nicht möglich.